Gastkommentar: Haka – Power Posen hoch Zwei

Foto: Erin A. Kirk-Cuomo, Wikimedia.commons

Vor ein paar Wochen war die Harvard-Professorin Amy Cuddy mit ihren Power Posen Thema im FRIEDENS RICHTER Blog. Sie hat herausgefunden, dass unsere Körperhaltung nicht nur unsere Gedanken, sondern sogar unseren Hormonhaushalt beeinflussen kann.

 

So haben Cuddys Studien gezeigt, dass nur 2-Minuten in der „Wonder-Woman“ Pose tatsächliche Wunder für das Selbstbewusstsein bewirken.

 

Eines der wohl berühmtesten Beispiele für Kraftposen in der heutigen Kultur ist der neuseeländische Haka, eine Reihe ritueller Tänze der Māori. Dabei benutzen die Tänzer ihren gesamten Körper, um ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

 

Der Tanz ist eine Abfolge von Gesang und großen Gesten, mit denen wir Raum einnehmen – und uns größer machen – und das hat auch Einfluss auf unsere Gedanken. Auch im Kopf werden wir offener und mutiger großen Aufgaben entgegenzutreten.

 

Der Haka wird als Ehrung, Begrüßung, aber auch als Kriegstanz, zur Einschüchterung der Gegner und Vorbereitung der Tänzer auf den Kampf, aufgeführt. Letzteres ist auch der Grund dafür, dass neuseeländische Sportteams den Haka vor jedem Spiel tanzen.

 

Die kraftvollen Posen, das gemeinsame rhythmische Stampfen und das Schlagen der Hände und Fäuste auf den eigenen Körper sind ein riesiger Energieschub und vereinen das Team, Power Posen2 !

 

Wenn du den berühmten Haka „Ka Mate“ der All Blacks einmal selbst tanzen willst, schau dir mal dieses Video-Tutorial an!

 

 

Ich selbst habe in einem Seminar den Haka „Ngeri“ kennen gelernt. Er wurde früher von den Māori gechantet, wenn sie ihre Boote aus dem Wasser aufs Land zogen. Sie riefen damit ihre Ahnen zur Hilfe, um ihnen den Rücken zu stärken.

 

Den Ngeri zu tanzen ist für mich jedes mal wieder eine unglaubliche Erfahrung.

 

Für einen Haka gibt es einen Anführer – das besondere beim Ngeri ist allerdings, dass man sich nicht streng an einen Bewegungsablauf halten muss. Jeder kann seinen Haka so gestalten, wie er ihn möchte. Nur Anfang und Ende sind immer gleich.

 

Beeindruckend ist ein Haka natürlich auch, wenn er von einer ganzen Gruppe ausgeführt wird – wie in diesem Video – in dem Schüler einen Lehrer ehren, der in Rente geht:

 

 

Beim Tanz spüre ich eine gewaltige Energie durch meinen gesamten Körper fließen. Mein Gesicht krabbelt, meine Arme zittern, die Atemwege fühlen sich wie mit Feuer gefüllt an und im Bauch fliegen tausende Schmetterlinge.

 

Den Haka mache ich nach Lust und Laune. Es gibt keine bestimmten Momente vor denen ich ihn mache. Ich mache ihn immer dann, wenn ich mich fühle als könnte ich wieder Kraft durch die Ahnen brauchen.

 

Wenn der Haka nichts für dich ist, probiere es doch für den Anfang mal mit Amy Cuddys Power Posen!

Ich wünsche dir unbegrenzte Energie,

dein Konstantin

 

 

Foto: (c) Erin A. Kirk-Cuomo (Wikimedia Commons)